„(Digitale) Medienkompetenz in der Jugendhilfe – 

Herausforderungen im Arbeitsalltag der Fachkräfte sowie Handlungsmöglichkeiten der mobilen, digitalen, medienpädagogischen Praxis“

Frank Röhrer, Landesfilmdienst Thüringen e.V., Geschäftsstelle

Die durch die Digitalisierungsprozesse gewandelten Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und deren Familien, aber auch die Wandlung des Arbeitsalltages von Fachkräften verändert Organisation und Abläufe der Arbeit und erfordert eine sehr komplexe Betrachtungsweise von (neuer) Medienkompetenz. Die Auswirkungen der Pamdemie verstärken diese Lage noch einmal maßgeblich. Doch auch wenn nun die ersehnten Lockerungen infolge der Entspannungen in der Covid19-Krise dem gesellschaftlichen Leben guttun, ist gewiss, dass sich veränderte Verhaltensweisen im Privaten sowie im Arbeitsleben nachhaltig manifestieren werden. Das Begegnungsverhalten im öffentlichen Raum, die Organisation von Arbeit sowie der Umgang mit Freunden und Familie werden geprägt sein von Vorsichtsmaßnahmen und Veränderungen, um das Risiko von Ansteckungen mit dem Virus zu minimieren. Digitalität rückt erneut, nun viel lebendiger und bedeutsamer in unser Leben.

Welche Möglichkeiten, bspw. digitale Werkzeuge gibt es, um auf Distanz in den Austausch gehen? Wissen die Jugendlichen, aber auch die Erwachsenen, wie es um die Persönlichkeitsrechte, die Urheberrechte und den Datenschutz bestellt ist? Welche Rechte und Pflichten haben wir im Umgang mit dem Internet? Wo liegen die Chancen und wo die Nöte bei der Verwendung von sozialen Online-Netzwerken? Welche Beeinträchtigungen gibt es möglicherweise für die Gesundheit, bspw. durch einen exzessiven Mediengebrauch? Wie ist der Jugendschutz im Internet geregelt? Im Vortrag werden aktuelle Daten und Fakten präsentiert, entwicklungsspezifische Hintergrundinformationen erläutert, Materialien und Projekte zur Medienarbeit mit Kindern Jugendlichen kurz vorgestellt. Die Teilnehmenden erfahren, wie man das Internet und mobile, digitale Medien vernünftig und nutzbringend in Lehr und Lernprozesse einbinden kann. Der Vortrag beleuchtet den Einfluss auf Partizipation und Motivation ebenso, wie das Nutzbarmachen digitalisierter Bildungsprozesse auf Integration, Inklusion und Förderung.

Frank Röhrer

Frank Röhrer ist Lehrer und arbeitet als Referent für Medienpädagogik, mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedienschutz, beim Landesfilmdienst Thüringen e. V., Zentrum für Medienkompetenz und Service. Er entwickelt und realisiert Projekte, Fortbildungen und Vorhaben in den Themenfeldern Digitalisierung, Medienbildung und Medienkompetenz. Seit 2004 ist er Sachverständiger für Jugendschutz bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft FSK und dort seit 2007 als Vertreter des Ständigen Vertreters der obersten Landesjugendbehörde tätig. Beim Deutschen Kinder Medienfestival Goldener Spatz fungierte er viele Jahre als Leiter der Kinderjury. Er ist Mitglied des Thüringer Landesjugendhilfeausschusses.